Ausrüstung

„He who would travel happily must travel light.“ Antoine de Saint-Exupery

Auf einer Motorradreise muss man seine Ausrüstung bekanntlich auf das Wesentliche reduzieren und Kompromisse eingehen. Ab einem gewissen Gewicht kann man ein Motorrad einfach nicht mehr gescheit fahren (ich habe schon Mopedfahrer gesehen, die ihren ganzen Hausrat spazierenfahren. Ob das noch Spaß macht?…). Es ist aber nicht leicht sich von den bequemen Dingen zu trennen. Wir nehmen bestimmt auch noch zu viel mit, werden aber sicherlich auf der Reise aussortieren ;-). Angehängt findet ihr unsere Equipment Liste, bei jedem Teil haben wir nach Ende unserer Reise angefügt, wie sinnvoll wir es auf unserem Trip empfunden haben.

Unsere Equipment Liste:

Camping:

  • Vaude Mark II Light Kuppelzeit – super Zelt, sehr schnell aufzubauen, auch bei Regen (das Innenzelt wird nicht nass, da es direkt am Außenzelt festhängt), hat sowohl starkem Regen als auch Wind standgehalten und ist mit seinen knapp 3kg für Motorradfahrer gut geeignet. Einziger Nachteil: bei großer Hitze ist die Belüftung nur mässig und das Außenzelt kann nicht abgenommen werden.
  • Zeltunterlage – guter Schutz für den Zeltboden und man hat in den Apsiden eine Unterlage
  • Tarp (wenns mal wieder regnet) – prinzipiell sehr angenehm, damit man sich bei schlechtem Wetter oder starker Sonne auch mal vor’s Zelt setzen kann. Wir haben es aber trotzdem nur selten aufgebaut.
  • Selbstaufblasende Isomatte Therm-a-Rest TT Trail lite – in einem Jahr sind zwei Matten kaputtgegangen (die man aber aufgrund einer lebenslangen Garantie ausgetauscht bekommt). Michi hatte aber zudem starke Rückenschmerzen, so dass er sich dann eine Exped SynMat9 gekauft hat, mit der er extrem zufrieden ist. Über die Haltbarkeit können wir aber noch nichts sagen, da er sie erst in den letzten zwei Monaten benutzt hat.
  • Daunen Schlafsack – Macpac sanctuary 700 (bis -8° Grad Extrembereich, hoffe da kommen wir nicht hin) – super Schlafsäcke, kuschelig warm. Zusätzlich hatten wir zwei dünne Seideninlays dabei, so muss man die Schlafsäcke nicht so oft waschen und kann bei großer Hitze nur in den Inlays schlafen – sehr empfehlenswert
  • einfacher Gaskocher (packt schön klein) – für uns hat es gereicht, aber für manche Länder ist ein Benzinkocher sicher empfehlenswerter. Die Gaskartuschen sind in Australien und Neuseeland zum „anklicken“, während sie in ganz Amerika zum reinschrauben sind. Man benötigt also zwei Kocher, die aber nur ca. 30US$ kosten und wirklich klein sind.
  • 2 kleine Campingtöpfe mit Deckel, 1 kleine Pfanne von Trangia, zwei tiefe Teller aus Plastik und leichtes Besteck (für Nudeln mit Tomatesoße reichts bestimmt ;-)) – super, mehr brauchten wir nie
  • 2 Teebecher und Thermoskanne (wenns mal wieder kalt ist) – super, sowohl um den Tee warmzuhalten als auch um Wasser kühl zu halten…
  • 10 Liter Wassersack von Ortlieb – kann auch als Dusche umfunktioniert werden – haben wir nie benutzt und heimgeschickt
  • 2 Stirnlampen – gibt es in allen Preisklassen, wir nehmen meist günstige, da sie eh immer mal wieder kaputtgehen, muss aber auf jeden Fall ins Gepäck
  • 12V LED Zeltlampe mit Anschluss an das Motorrad Bordnetz von Touratech – haben wir nie benutzt und heimgeschickt

Navigation:

  • Garmin 60csx GPS samt Karten für Australien / Neuseeland / Süd bzw. Mittelamerika (teilweise) / Mexico / USA / Canada -> guter Link um freie Karten zu finden: http://mapcenter.cgpsmapper.com/
  • – Das 60csx hat zwei Stürze auf Asphalt überlebt, da es einfach aus der Navihalterung von Touratech gesprungen ist. Die Navigation ist nach kurzer Gewöhnung gut zu verstehen. Bei großer Hitze ist bei unserem Gerät der „An“-Schalter „weich“ geworden, das Navi war dadurch schwer anzuschalten. Wir konnten dies aber lösen, indem wir es vor dem Anschalten nicht der Sonne ausgesetzt haben 🙂 Zudem ist es einmal bei starkem Regen ausgefallen, am nächsten Tag hat es aber wieder funktioniert. Angesichts der Belastungen ist das Gerät trotz der genannten Probleme super. Es ist sehr robust und leistet einem gute Dienste.

  • Garmin Mapsource Software auf den Netbook, um Routen bequem zu planen und ins Navi zu übertragen
  • Landkarten vom Reise Know How Verlag (stabil und reissfest) – super
  • Kompass – mussten wir zum Glück nie benutzen, kann aber in manchen Gegenden als Backup nicht schaden
  • Orientierungssinn (den müssen wir noch entwickeln ;-)…wo war nochmal Norden??)

Fotographie / Video / Blog / Musik:

  • Olympus E-620 Digital SLR Kamera samt Batteriefuss – wir sind sehr zufrieden
  • 28-108mm + 140-600mm Zoom Objektive von Olympus – super
  • Panasonic TZ-7 Kompaktkamera (für HD Videos) – macht für eine Kompaktkamera sehr gute Bilder, wenn man die SLR mal nicht auspacken möchte. Zudem kann man super Videos in HD Format machen.
  • Motorrad Kamerahalterung von SW-Motech – hat bei unseren Einzylinder Maschinen zu stark vibriert
  • DELL Mini 10 Netbook + USB DVD Laufwerk + USB HD 1,8 Zoll – super, für Viedobearbeitung etwas zu langsam, aber ansonsten genial für Reisen
  • 30 GB IPOD + Mini Lautsprechersystem von JBL – super
  • Sony PSP (jaja ich bin zocksüchtig, mal sehen wie lange se hält) – hat Michi ungefährt drei mal benutzt, aber die elfjährige Tabea hat sich gefreut
  • Ladegerät „Digicharger Vario Plus“ für verschiedene Akkus von Ansmann – die Konstruktion ist ziemlich wackelig und hat uns nicht so gut gefallen, da gibt es sicher bessere Alternativen.

Motorrad Kleidung / Kommunikation:

  • BMW Enduro Anzüge Ralley 2 Pro – super, hat bei Michi’s Sturz gute Dienste geleistet
  • Motocross Helme HJC – wir waren mit Endurohelmen sehr glücklich, weil einfach mehr Wind um die Nase weht
  • Motocross Stiefel – Geschmackssache
  • 2 paar Handschuhe / dünn + dick – sinnvoll
  • Funktionsunterwäsche – sinnvoll
  • Weste mit Rückenprotektor von Safemax – fanden wir sehr gut, da der Protektor direkt am Rücken anliegt
  • Fahrer zu Fahrer Kommunikation Scala Rider Q2 von Cardo – bis 80km/h super, vor allem in chaotischen Städten sehr hilfreich, um sich nicht zu verlieren
  • 2 wasserdichte Outdoor Handys XP3 Quest und Enduro von Sonim – das Enduro 3 läuft einwandfrei und ist sehr stabil, das erste XP3 Quest ging ohne Vorfall einfach nicht mehr, wurde aber ohne Probleme ausgetauscht
  • In Neuseeland haben wir uns noch jeder eine wasserabweisende winddichte Jacke besorgt

Motorrad Wartung / Reparatur:

Außer der Touratech Handpumpe, die vielleich was für Muskelprotze ist, ansonsten aber eine Katastrophe und die Reifenmilch, die nicht auf Anhieb funktioniert hat und wohl eher bei schlauchlosen Reifen was taugt, sind die restlichen Teile für jede Abenteuertour ein Muss. Wir haben unterwegs noch einen Kompressor zum Pumpen besorgt, der aber auch mehrmals kaputt ging. Daher empfehlen die Minifußluftpumpe, die wirklich klasse ist.

  • Kleine und große Ratsche, Schraubenzieher und passende Bits für unsere Teneres
  • 1-2 Schraubenschlüssel (zum Kettenspannen z.B.)
  • Leatherman Wave Multitool
  • Rohrzange
  • Reifenpannenset (Flickzeug + Reifenmilch) + Ersatzschläuche (extra dick)
  • Montiereisen zum Reifenwechseln (2 klein + 1 groß) samt Anleitung 😉
  • Touratech Handpumpe – sehr unpraktisch, das Pumpen ist tierisch anstrengend
  • Ersatzschrauben
  • Kabel
  • Kaltmetall
  • Kabelbinder
  • Ersatzsicherungen
  • Stromprüfer
  • Panzerklebeband

Unterlagen / Dokumente:

  • Reisepässe
  • Impfausweis (Gelbfieberimpfung ist Pflicht in Chile/Peru/Bolivien/Ecuador und Kolumbien, wenn man aus einem Land mit Gelbfieber einreist)
  • Carnet de Passage (für die Fahrzeugeinfuhr nach Australien / Neuseeland notwendig). Gibt es beim ADAC.
  • Kreditkarten / EC Karten
  • Alle Dokumente haben wir als Kopie auf dem Netbook und im Internet (alles verschlüsselt)

3 Gedanken zu „Ausrüstung

  1. …würde noch Dirko / oder RTV Black und Mittel zur Entfettung von Oberflächen zuladen 😉 und klebeband nicht vergessen

    zum schlafsack – warum daunen? 😉 (carintia defence 1, oder carinthia tropen ansehen)
    den „tropen“ habe ich als leichten schlafsack – er hat ein integriertes mosquitonetz, kleines packmaß, geringes gewicht und selbst nass sehr gute isolationswerte. und er trocknet schnell wenn er mal nass wurde 😉 bei daune ist das ein wenig problematischer 😉

    tarp: sehr gut – habe ich auch immer am mann (nicht nur für regen gut) 🙂

  2. Bin als alter Harley Roadrunner – 400.000 km in 15 Jahren – glücklicherweise von meinem Traum geheilt, mit dem „Dickschiff“ einmal um Südamerika zu düsen. Informatives Buch. Glückwunsch!
    Helmut 27.05.2012 Peking

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